Herr Ing. Karl Kriener, Absolvent Automatisierungstechnik 1993

Wie war Ihr beruflicher Werdegang nach der HTL-Matura?

Ich habe 1993 in der Abteilung Automatisierungstechnik maturiert. Anschließend absolvierte ich das Bundesheer und verpflichtete mich bei der Militärmusik als Zeitsoldat. Im Zuge der Berufsweiterbildung begann ich  bei der Firma KONE-Sowitsch in Scheibbs und besuchte verschiedene WIFI-Kurse. Ich begann 1997 in der Produktentwicklung und -betreuung. Ich war zu dieser Zeit auch in Entwicklungsteams von Produkten, die es jetzt noch am Markt gibt. Schließlich konnte ich meine ersten eigenen Entwicklungsprojekte leiten. Das Projektmanagement, wie wir es heute kennen, war damals noch nicht so ausgeprägt, was mich vor besondere Herausforderungen stellte! Seit 2001 gehört der Produktionsstandort Scheibbs zur Wittur Gruppe. Der Wittur Konzern ist als Komponentenlieferant in der Aufzugs-Branche bekannt, wir liefern aber auch Komplettaufzugssysteme. Ich übernahm neue Aufgabengebiete und absolvierte laufend Weiterbildungslehrgänge, so z. B. den Innovationsmanager im Rahmen der Zukunftsakademie Mostviertel. Seit heuer bin ich Corporate R&D Manager, das heißt, ich trage die konzernweite Verantwortung für Forschung und Entwicklung bezüglich Sicherheitskomponenten und Fahrkorbrahmen.

Würden Sie die HTL wieder besuchen und warum?

Ja. Und ich würde auch wieder dieselbe Abteilung besuchen. Die Kombination von klassischem Maschinenbau und Automatisierungstechnik finde ich nach wie vor sehr gut! Für einen Techniker gibt es im Mostviertel viele verschiedene auch international tätige Betriebe. Auf die Absolventen warten interessante Jobs. Das HTL-System ist in Europa einzigartig. Natürlich muss man auch bedenken, dass man bei der Entscheidung für die Ausbildung noch relativ jung ist, aber nach der Matura bleiben ja trotzdem alle Möglichkeiten offen!

Was erwarten Sie von  einem HTL-Absolventen?

Ich erwarte mir ein fundiertes Basiswissen. Mitarbeiter werden erst im Betrieb „geformt“, sie sind nach der Matura natürlich noch keine Wunderwuzzis! Man wächst stufenweise in einen Betrieb hinein und die „learning by doing-Methode“ funktioniert wohl noch immer am besten. Die Absolventen sollen engagiert und technikinteressiert sein. Heutzutage ist eine gewisse Weltoffenheit auch enorm wichtig. Man arbeitet ja mit den verschiedensten Kulturen zusammen. Das Unternehmen Wittur hat z. B. verschiedene Standorte in Europa, aber auch in Asien und Südamerika. Im Entwicklungsbereich am Standort Scheibbs kommen drei Viertel der Techniker direkt von der HTL. Ich finde das spricht eindeutig für diese Ausbildung!