Dipl.-Ing. Marco Schuhleitner, Absolvent der Höheren Abteilung für Maschinenbau/Automatisierungstechnik 2016, Suspension Design Engineer bei McLaren F1
Welche Vorstellungen hatten Sie mit 14 Jahren von der HTL Waidhofen?
Damals wurde ich wie viele andere Jugendliche in diesem Alter von meinen Eltern auf die Schule aufmerksam gemacht. Am Anfang hat man wenig Vorstellung, was da auf einen zukommt, aber spätestens nach dem Besuch am Tag der offenen Tür war ich von der Schule überzeugt.
Was hat Ihnen damals besonders gut gefallen?
Der Unterricht ist ab dem ersten Jahrgang sehr praxisorientiert. Man sitzt nicht nur in der Klasse und lernt die Theorie, sondern hat auch ergänzenden Unterricht in der Werkstätte oder beim Zeichnen von ersten Bauteilen am Zeichenbrett.
Wer bzw. was ist Ihnen von Ihrer HTL-Laufbahn in Erinnerung geblieben?
Viele lustige Momente mit den Schulkollegen und auch Freundschaften, die nach der HTL noch weiterhin bestehen! Besondere Highlights waren vor allem die Sommer- und Wintersportwoche. In Erinnerung geblieben ist mir auch die Zeit rund um die Matura, die stressig war, aber die am Ende auch einiges an Feiern nach dem Abschluss beinhaltet hat.
Wie war es bei Ihnen: Studium oder Berufseinstieg nach dem HTL-Abschluss?
Ich habe nach der HTL angefangen, an der TU Wien Maschinenbau zu studieren. Die HTL hat mir dabei sehr geholfen, weil sehr praxisnahe unterrichtet worden war und man auch selbst schon seine ersten Baugruppen entwickelt hatte. An der Uni vertieft man sich viel mehr in die Theorie, und dadurch ergänzt die HTL ein Studium sehr gut. Während des Studiums hat man dadurch einen sehr großen Vorteil und ist danach auf den Berufseinstieg umso besser vorbereitet.
Ihr beruflicher Werdegang bisher?
Nach der HTL bin ich an die TU Wien gegangen, wobei ich in den ersten Jahren in den Ferien in der Metalltechnik-Firma meines Vaters arbeitete. In den letzten Jahren der Uni war ich im Sommer bei der Firma PEAK Technology in Oberösterreich beschäftigt, die auf Faserverbund-Bauteile (v.a. Carbon-Bauteile) für Raumfahrt und Motorsport spezialisiert sind. Begleitend zu meinem Studium bin ich auch dem TU Wien Racing Team beigetreten, wo jedes Jahr ein Rennauto von Studenten gebaut wird, welches dann in der Formula Student antritt. Nach dem Ende meines Studiums bin ich in meinem Traumjob beim McLaren F1 Team in der Fahrwerk-Abteilung als Konstrukteur gelandet. Ich arbeite in Woking (Großbritannien) und darf Bauteile für eines der schnellsten Autos der Welt entwickeln!
Welche Kompetenzen benötigen künftige Technikerinnen und Techniker?
Das Wichtigste ist, mit den gebräuchlichsten Konstruktionsprogrammen und der modernen Software, die in jedem Entwicklungsbüro im Einsatz sind, umgehen zu können. Diese sind die Werkzeuge für den Beruf des Ingenieurs. Die HTL macht eine sehr gute Arbeit, die Schülerinnen und Schüler dahingehend auszubilden.
Würden Sie Jugendlichen von heute die HTL-Ausbildung empfehlen?
Auf jeden Fall! Für mich hat die HTL den Grundstein gelegt für meine weitere Ausbildung und berufliche Laufbahn. Ohne die HTL wäre ich heute sicher nicht in meinem Traumberuf gelandet. Aber auch ohne nachfolgendes Studium hat man eine sehr gute Ausbildung, mit der man im Berufsleben sehr viel erreichen kann.