Dipl.-Ing. Simon Prüller, Absolvent der Höheren Abteilung für Wirtschaftsingenieure 2013, CEO der Firma 2nd Cycle FlexCo
Welche Vorstellungen hatten Sie mit 14 Jahren von der HTL Waidhofen?
Nachdem ich den Tag der offenen Tür an der HTL Waidhofen besucht hatte, war ich sofort fasziniert. Die moderne Ausstattung, die Vielzahl spannender Fachrichtungen und die Möglichkeit, praxisorientiertes Wissen zu erlangen, haben mich begeistert.
Was hat Ihnen damals besonders gut gefallen?
Die erste Klasse war für mich persönlich die größte Herausforderung. Der Umstieg auf den höheren Schulstoff war fordernd, und ich musste meine Lernstrategien nach einer ersten Niederlage bei einer Mathematik-Schularbeit komplett überdenken. Doch gerade dieser Prozess hat mir im Nachhinein gezeigt, wie wichtig Durchhaltevermögen und Anpassungsfähigkeit sind.
Wer bzw. was ist Ihnen von Ihrer HTL-Laufbahn in Erinnerung geblieben?
Besonders prägend war die tolle Klassengemeinschaft, in der der Spaß nie zu kurz kam. Die Sommer- und Wintersportwochen sowie Veranstaltungen wie der WINGman haben den Zusammenhalt gestärkt. Nicht zu vergessen sind die Lehrerinnen und Lehrer, die mit großem Engagement und Leidenschaft versucht haben, uns – einem oft nicht ganz einfachen Publikum – das notwendige Wissen zu vermitteln.
Wie war es bei Ihnen: Studium oder Berufseinstieg nach dem HTL-Abschluss?
Nach meinem Abschluss habe ich mich für das Studium Montanmaschinenbau an der Montanuniversität Leoben entschieden. Dieser Weg hat sich als genau die richtige Entscheidung für mich erwiesen, und ich würde ihn jederzeit wieder einschlagen.
Ihr beruflicher Werdegang bisher?
Nach meinem Studium habe ich im Bereich Sondermaschinenbau und Automatisierungstechnik bei der Firma GetroniX gearbeitet. Dabei entstand auch die Idee, Photovoltaikmodule vollautomatisch für einen zweiten Lebenszyklus aufzubereiten. Nachdem wir Investoren gefunden hatten, haben wir einen neuen Firmenstandort in Amstetten eröffnet und die Firma 2nd Cycle gegründet. Heute arbeiten wir mit einem großartigen Team – viele davon ehemalige HTL-Absolventen – daran, die Kreislaufwirtschaft von Photovoltaikmodulen nachhaltiger zu gestalten.
Welche Kompetenzen benötigen künftige Technikerinnen und Techniker?
Künftige Technikerinnen und Techniker brauchen ein solides Grundwissen in naturwissenschaftlichen, technischen und betriebswirtschaftlichen Fächern. Darüber hinaus sind technisches Verständnis, Kreativität und vor allem Teamfähigkeit von zentraler Bedeutung.
Würden Sie Jugendlichen von heute die HTL-Ausbildung empfehlen?
Absolut! Wir brauchen dringend junge, dynamische Technikerinnen und Techniker, die innovative Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft entwickeln. Die HTL-Ausbildung bietet nicht nur spannende Aufgabenfelder, sondern auch hervorragende wirtschaftliche Chancen für die Absolventen.
