Fachschule für Mechatronik

Die Mechatronik verbindet Mechanik, Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnologie. Die Kombination dieser Technikbereiche und der hohe Praxisbezug während der Ausbildung bewirken ein breites technisches Know-how und ermöglichen verschiedenste berufliche Einsatzmöglichkeiten.

Mechatronik Video Playlist

Technische Allrounder mit hohem Praxisbezug

Täglich nutzen wir Produkte, die neben mechanischen Teilen auch Elektronik beinhalten und von Software gesteuert werden, wie z.B. das Handy, den Autoschlüssel oder im Haushalt den Geschirrspüler. Als Mechatroniker überblickt man das technische Gesamtsystem eines Produktes, man ist als Technikerin oder Techniker universell einsetzbar, also ein echtes technisches Allround-Talent.

Ausbildung

Abteilungsvorstand Klaus Riedler erklärt die Fachschule für Mechatronik

Verknüpfung von Praxis und Theorie

In der Fachschule steht die Ausbildungskombination von Praxis und Theorie im Vordergrund. Praktische Fähigkeiten, kombiniert mit theoretischem Fachwissen sowie mit wirtschaftlichen Kompetenzen und Allgemeinbildung, stellen ein solides Fundament dar. Einem erfolgreichen Berufseinstieg steht nichts mehr im Weg.

Vierjährige Ausbildung

Die vierjährige Ausbildung endet mit einer praxisorientierten Abschlussprüfung. Diese ist den facheinschlägigen Lehrabschlussprüfungen mindestens gleichwertig, bietet jedoch durch die viel breitere Ausbildung im fachlichen und allgemeinbildenden Bereich wesentliche Vorteile für den Beruf. Der Zugang zur Meisterprüfung wird ebenso erleichtert. Außerdem besteht die Möglichkeit, den zweijährigen Aufbaulehrgang für Mechatronik an die Fachschule anzuhängen und nach weiteren zwei Ausbildungsjahren die vollwertige HTL-Matura in der Fachrichtung Mechatronik abzulegen.

Viele Praxisstunden in den Werkstätten und Betriebspraktikum im 4. Jahrgang

Im 4. Jahrgang werden berufliche Erfahrungen durch die Betriebspraxis gesammelt. Im Wintersemester sind 10 Wochen Praktikum zu absolvieren. Die Burschen und Mädchen werden vom Unterricht freigestellt und arbeiten in einem Betrieb. Der Kontakt zur Arbeitswelt wird dadurch gefördert, ein hoher Lernzuwachs in fachlicher Richtung und in den sozialen Kompetenzen wird erreicht. Die Jungtechnikerinnen und Jungtechniker werden auf diese Weise optimal auf den Berufseinstieg nach der Fachschule vorbereitet.

Kompetenzen in vielen Technik-Bereichen

Um das vielschichtige Betätigungsfeld abdecken zu können, werden während der Ausbildung fundierte Kompetenzen in den folgenden Bereichen erworben:

  • Mechatronische Systeme:
    Planung, Entwicklung, Montage, Inbetriebnahme und Wartung mechatronischer Systeme.
  • Maschinenbau:
    Erstellung mechanischer Konstruktionen und Anwendung von Maschinenelementen.
  • Produktionstechnik:
    Anwendung verschiedenster Fertigungsverfahren. Produktionseinrichtungen installieren, einstellen, warten und instand halten.
  • Elektronik:
    Entwicklung, Anwendung und Beurteilung elektronischer Schaltungen und Bauelemente.
  • Automatisierungstechnik:
    Entwicklung von Steuerungen und Automatisierungssystemen, Auswahl und Inbetriebnahme von Antriebssystemen, Realisierung von Messschaltungen und Prozessdatenerfassung.
  • Informatik:
    Softwareanwendung und Programme erstellen, Konfiguration und Wartung von Computer- und Netzwerkkomponenten.
  • Wirtschaft:
    Erkennen von betriebswirtschaftlichen Überlegungen und Prozessen, Durchführung von Kalkulationen, Kenntnisse in der Produktionsplanung- und Steuerung.
  • Schwerpunkt Persönlichkeitsbildung:
    Es genügt nicht top ausgebildet zu sein, uns liegt auch die Entwicklung deiner Persönlichkeit am Herzen. Und deshalb haben wir einen Verhaltenskodex für den Umgang miteinander festgelegt, unsere High Five.
Dipl.-Ing. Klaus Riedler

AV OStR Dipl.-Ing. Klaus Riedler

Egal, ob es das neueste Auto ist, das auf den Markt kommt, der Röntgenapparat im Krankenhaus, die Waschmaschine zu Hause oder die Produktionsmaschine in der Firma der Umgebung – all diese Geräte und Maschinen bestehen aus Mechanik und Elektronik und werden von Software gesteuert. Diese mechatronischen Geräte werden immer vielseitiger und die Technik wird immer komplexer. Umso wichtiger, dass es Technikerinnen und Techniker gibt, die Wissen in vielen Bereichen haben und diese auch verbinden können. In der Fachschule für Mechatronik bilden wir genau diese Fachkräfte aus. Nach Abschluss der Schule können unsere Absolventinnen und Absolventen direkt in das Berufsleben einsteigen oder unseren Aufbaulehrgang besuchen. Egal wie sich die Jungtechniker entscheiden, die Bedeutung der Mechatronik für Industrie und Wirtschaft ist enorm und die Berufsaussichten sind hervorragend.

4 Jahre zum fertigen Mechatroniker - 2 Jahre zur HTL Matura

Nach 4 Jahren Fachschule ist die Ausbildung abgeschlossen, und die Absolventinnen und Absolventen sind bereit für den Einstieg in das Berufsleben. Alternativ haben sie jedoch die Möglichkeit, den Aufbaulehrgang zu besuchen und in weiteren 2 Jahren die HTL Matura zu absolvieren. Nach einigen Jahren Berufspraxis folgt der Ingenieurtitel. 

Die 4-jährige Ausbildung bietet eine Kombination aus Praxis und Theorie.  Da die praktische Berufsausbildung im Vordergrund steht und es keinen Maturaabschluss gibt, ist der theoretische Teil weniger komplex als bei der 5-jährigen Ausbildung mit Matura. Für Schülerinnen und Schüler, welche ihre Stärken eher im Praktischen sehen und sich im theoretischen Bereich nicht ganz so wohl fühlen, ist dies von großem Vorteil. Sehr oft zeigt sich aber, dass die Schüler während der 4-jährigen Ausbildung aufgrund ihrer persönlichen Weiterentwicklung auch einen guten Zugang zur theoretischen Seite der Technik und zur Allgemeinbildung finden. Alternativ zum Berufseinstieg besteht für diese Jungtechniker die Möglichkeit, den Aufbaulehrgang für Mechatronik an der HTL zu besuchen und nach 2 Jahren die Matura zu absolvieren. Innerhalb von 4 Semestern wird der für die Matura und für den Beruf als Ingenieur erforderliche Lehrstoff vermittelt. Einem erfolgreichen Berufseinstieg oder einem Studium steht damit nichts mehr im Wege. Mit der Ausbildung in der Fachschule erlernt man einen nachgefragten Beruf, und für die Weiterbildung stehen alle Türen offen!

Die Mechatroniker erwerben in modern ausgestatteten Werkstätten praktische Fähigkeiten.

Berufsmöglichkeiten

Mechatronische Systeme sind heute ein elementarer Bestandteil der modernen Gesellschaft. Daher ist die Nachfrage nach Mechatronik-Absolventen am Arbeitsmarkt sehr groß, und es bieten sich viele interessante Berufsfelder an. Mechatroniker sind zuständig für die Auswahl und Herstellung von elektromechanischen Systemkomponenten verschiedenster technischer Produkte. Man programmiert mechatronische Anlagen und berät Kunden in Hinblick auf deren Bedienung. Montage, Inbetriebnahme, Wartung und Reparatur sind ebenfalls mögliche Betätigungsfelder.

  • Robotik
  • Automatisierungstechnik
  • Elektrotechnik
  • Maschinenbau
  • Produktionstechnik
  • Medizintechnik
  • Kommunikationstechnik
  • Softwareerstellung
  • Mikrotechnik
  • Energietechnik

Abschlussarbeit

Auto-Überschlagsimulator

Das Bergen von Personen aus verunfallten Fahrzeugen muss geübt werden. Zu diesem Zweck wurde ein Auto-Überschlagssimulator gefertigt. Blaulichtorganisationen wie Rettung und Feuerwehr ist es damit möglich, Bergungen aus Autos, die sich überschlagen haben, zu üben, um damit für den Ernstfall gerüstet zu sein.

Boiliemaschine

Eine Boiliemaschine ist ein Gerät zum Herstellen von Teigkugeln. Im vorliegenden Fall werden die Boilies zum Anfüttern und Ködern von Fischen verwendet.

Smart Home

Die Arbeit besteht darin, ein Modellhaus zu fertigen und die Hausgeräte mittels App am Smartphone bzw. sprachgesteuert zu bedienen. Die Verbraucher wie z.B. Beleuchtung, Lüftungsventilatoren, Jalousien oder auch Türen werden über einen Mikrocontroller angesteuert.

Stundentafel

Absolventeninterview mit Florian Lurger

Florian Lurger, Absolvent der Fachschule für Maschinenbau und Fertigungstechnik 2016, Team Leader Sales bei Edelsegger Metals GmbH.

Welche Vorstellungen hatten Sie mit 14 Jahren von der HTL Waidhofen?

Durch den Austausch meiner Eltern mit einem befreundeten Lehrer hatte ich ein sehr gutes Bild von der HTL bekommen. Nach einer Schulführung am Tag der offenen Tür und einem Schnuppertag war es dann fix, dass es für mich in die HTL gehen würde.

Wer bzw. was ist Ihnen von Ihrer HTL-Laufbahn in Erinnerung geblieben?

Der motivierende Glaube der Lehrer an die Schüler! Am besten im Gedächtnis ist mir der familiäre Umgang zwischen Schülern und Lehrern geblieben. Stolz bin ich auf meine heutige Verbindung zur HTL, denn im letzten Jahr durfte ich gemeinsam mit drei Schülern der AUT- Abteilung eine Diplomarbeit für ein Großprojekt bei uns im Unternehmen begleiten. Das hat mich sehr an meine Zeit in der HTL und insbesondere an meine eigene Abschlussarbeit erinnert.

Wie war es bei Ihnen: Studium oder Berufseinstieg nach dem HTL-Abschluss?

Nach meinem Abschluss in der Fachschule habe ich mit dem Aufbaulehrgang für Mechatronik begonnen. Dort habe ich aber schnell festgestellt, dass Elektrotechnik nicht zu meinen Kompetenzen zählt und mich daraufhin für den Berufseinstieg entschieden.

Ihr beruflicher Werdegang bisher?

Meinen beruflichen Werdegang habe ich in der Auftragsbearbeitung begonnen. Dort konnte ich bei den weltweiten Lohnfertigungskunden wertvolle Erfahrungen sammeln, ehe ich meine ersten Berührungspunkte mit dem US-amerikanischen Tochterunternehmen hatte. Ende 2018 war ich das erste Mal bei den amerikanischen Kollegen, um diese im ERP-System zu schulen und zu unterstützen. Im Jahr 2020 habe ich mich beruflich weiterentwickelt und wurde der Team Leader Order Management. Seit Juni 2024 bin ich nun der Team Leader Sales und darf unsere weltweiten Kunden betreuen. Das beinhaltet natürlich viel Onlinekommunikation, aber auch Betriebsbesuche vor Ort in ganz Europa und Messeauftritte, wo ich unser internationales Netzwerk pflegen darf.

Welche Kompetenzen benötigen künftige Technikerinnen und Techniker?

Auch wenn es während der Schulzeit nicht den Anschein erwecken mag, aber die sprachlichen Kompetenzen gewinnen immer mehr an Wichtigkeit ­­– das betrifft nicht nur Englisch, sondern die gesamte Kommunikation innerhalb eines Projektes mit einem Kunden. Selbstständiges Reisen und ein selbstreflektiertes und selbstbewusstes Auftreten sind sehr wichtig. Das sind meiner Meinung nach die Bausteine für eine Karriere im technischen Vertrieb.

Würden Sie Jugendlichen von heute die HTL-Ausbildung empfehlen?

Diese Frage kann ich nur mit JA beantworten. Die HTL, egal welche Abteilung, gibt den Schülerinnen und Schülern eine sehr gute und vor allem breite Wissensbasis, auf der sie im Berufsleben aufbauen können. Egal in welche Richtung sich die Jugendlichen in der Technik entwickeln möchten, die HTL ist ein perfekter Startpunkt.

Impressionen

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