Der österreichische Extremsportler fasziniert mit seinen Einblicken in das Apnoetauchen und berichtet über sein Leben im Grenzbereich.

Im Rahmen eines pädagogischen Tages besuchte Christian Redl am 6. 10. 2023 die HTL Waidhofen und gab Einblicke in seinen Extremsport, das Freitauchen. Mit nur einem einzigen Atemzug und ohne zusätzliche Sauerstoff-Unterstützung gelangen ihm, der sich selbst seit 17 Jahren als professioneller Luftanhalter bezeichnet, bereits 11 Weltrekorde, davon 7 unter Eis.

Wichtig sei es, sich selbst freiwillig immer wieder in den eigenen Grenzbereich zu begeben, um aus der bequemen Komfortzone herauszukommen. Denn wenn man ständig in seiner Komfortzone bleibe, würde diese mit der Zeit immer kleiner. Durch Erfahrungen im Grenzbereich, und sei es nur eiskaltes Duschen am Morgen, werde die Komfortzone wieder größer und das eigene Leben entspannter.

Christian Redl schilderte seine berufliche Karriere mit HAK-Matura und Job im Bankensektor. Seit seiner Kindheit war er vom Tauchsport fasziniert, mit 30 Jahren beschloss er, sein Leben entscheidend zu verändern und professioneller Apnoetaucher zu werden. Schwierigkeiten, Sponsoren für seine kostenintensiven Tauchgänge in dieser Randsportart zu finden, schreckten ihn nicht ab. Redl ist überzeugt, dass es für jedes Problem eine Lösung gebe. Außerdem weiß er, dass positive Gedanken weniger Luft verbrauchen und den Herzschlag verlangsamen, was im Freitauchen entscheidende Vorteile biete.

Spannende Einblicke gab der Freitaucher in seine zahlreichen Rekorde. Er berichtete über das 6-monatige Training, das jedem Weltrekordversuch vorausgeht, über das Eistauchen im Weissensee und am Nordpol und über gesegnete Flossen im Himalaya-Gebirge in Nepal, wo er als erster Mensch einen Apnoetauchgang in einer Seehöhe von über 5000m erfolgreich absolvierte. Doch auch seine Niederlagen thematisierte der Extremsportler. Viermal ist er bisher bei Rekordversuchen bewusstlos geworden und musste von seinen Sicherungstauchern und Notfallsanitätern, die bei jedem Rekordversuch anwesend sein müssen, zurückgeholt worden. Aus jeder Niederlage habe er gelernt, heute tauche er nur mehr, wenn alles hundertprozentig passe. Für ihn gebe es bei einem Rekordtauchgang nur zwei Optionen: Entweder er tauche durch und schaffe den Rekord oder er würde bewusstlos. Niemals würde er einen Rekordversuch freiwillig abbrechen.

Für das HTL-Kollegium hatte der Extremsportler am Ende des Vortrags noch einige Tipps für den Schulalltag: Stress lasse sich sehr gut weg-atmen, man erhöhe dadurch die eigene Konzentrationsfähigkeit. Ein erster Schritt, um das richtige Atmen zu lernen, sei es, im entspannten Zustand die Bauchatmung zu trainieren und immer doppelt so lange aus- wie einzuatmen.