Vier Schüler konstruierten eine Dampflok, die auch gebaut wird. Zum Einsatz kommen dabei moderne Fertigungstechnologien.
Seit hundert Jahren werden in Österreich keine Dampflokomotiven mehr gebaut. Das wird sich aber bald ändern, denn vier Schüler der HTL Waidhofen/Ybbs – Markus Schoiswohl (19) aus Ertl, Marcel Pöchacker (18) aus Steinakirchen, Jonas Tatzberger (19) aus Aschbach und Hannes Hörndler (18) aus Allhartsberg – beschäftigten sich in ihrer Diplomarbeit mit diesem Jahrhunderte alten Fortbewegungsmittel. Sie erstellten in rund 1.000 Arbeitsstunden ein fertiges 3D-Modell einer Feldbahnlok – diese Art von Eisenbahn kann auf Schienen fahren, die wiederum ohne Unterbaukonstruktion auch auf eine Wiese gelegt werden können.
Spätestens Mitte des Jahres startet Lok-Bau
Die Lok wurde von den Schülern zwar im alten Design konstruiert, für das Modell wurden aber moderne und ganz einfache, kostengünstige Technologien wie Laserschneiden und Schweißen angewandt. „Diese modernen Fertigungstechnologien sind auch das Innovative an diesem Projekt. Die Lok soll schließlich mit einfachsten Methoden zusammengebaut werden können, wie im Legokastenprinzip. Das hat so noch keiner gemacht“, erklärt Betreuungslehrer Christian Benatzky.
Für die vier HTL-Schüler war die Reise in den klassischen Maschinenbau des letzten Jahrhunderts auch sehr bereichernd: „Der Charme lag darin, dass alles noch völlig mechanisch abläuft“, erklärt etwa Markus Schoiswohl. Das Projekt ist gegenwärtig aber noch nicht am Ende angelangt. Zwei Schüler führen es in einer weiteren Diplomarbeit fort und erstellen aus dem 3D-Modell Fertigungszeichnungen zur Optimierung der Montage.
Initiiert wurde das nostalgische Projekt übrigens von Eisenbahn-Fan Daniel Bierbaumer aus Aschbach. Besonders wichtig war ihm dabei: „Dass das Wissen um diese klassische Maschinenbautechnik nicht verloren geht. Mit so einem Projekt lebt sie weiter!“. Spätestens Mitte des heurigen Jahres will er mit dem Bau der Feldbahnlok beginnen – zur Gänze in Eigenregie.
Text: NÖN – Daniela Führer