Herr Reiter, wie war Ihr beruflicher Werdegang?

Ich besuchte die Fachschule für Elektrotechnik in Waidhofen und machte 1991 meinen Abschluss. Danach arbeitete ich in der Elektrowerkstätte der Firma IFE in Waidhofen. Nach zwei Jahren wechselte ich von der Werkstätte in die Konstruktion, und war von da an für Engineering im Bereich der Elektrotechnik zuständig. Vier Jahre später stieg ich bei der Firma Eplan Software und Service GmbH in Amstetten ein. Meine Hauptaufgaben als Techniker und Softwareconsulter lagen vor allem in den Bereichen Support, Schulung und Vertriebsunterstützung. Dort habe ich so richtig gelernt, wie man mit Kunden umgeht und 80% meiner Tätigkeit spielten sich außer Haus ab, ich war praktisch ständig österreichweit unterwegs. Schließlich wagte ich den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete mit einem Exkollegen am Standort Reichraming die CAE Consulting GmbH. Ich übe im Prinzip dieselben Tätigkeiten aus wie früher, bin als Selbstständiger aber ein neutraler CAE-Dienstleister, unser Hauptgeschäft liegt im Mechatronik-Engineering-Bereich. Nach rund vier Jahren haben wir jetzt 25 Mitarbeiter, darunter sind ein paar junge Leute und auch welche mit Berufserfahrung.

Würden Sie aus heutiger Sicht wieder die Fachschule für Elektrotechnik besuchen?

Ja, natürlich! Durch meinen Vater, der in der HTL viele Jahre als Werkstättenlehrer tätig war, war ich ja von Beginn an positiv vorbelastet! Die Werkstätte und das Fach Elektrotechnik waren auch jene Unterrichtsgegenstände, die mich damals wirklich sehr interessierten, die Theoriefächer mochte ich weniger. Im Nachhinein muss ich auch sagen, dass mir der Unterricht in der Fachschule mit dem großen Schwerpunkt in der Werkstätte meinen Berufseinstieg sehr erleichtert hat. Ich habe mir in der HTL die wichtigsten Grundlagen der Elektrotechnik aneignen können.

Welche Erwartungen haben Sie an künftige Absolventen?

Von Absolventen erwarte ich mir selbstständiges und engagiertes Arbeiten. Außerdem ist es wichtig, dass ein Mitarbeiter punkto Arbeitszeitgestaltung flexibel ist. Weiterbildungsinteresse ist auch von großem Vorteil, denn man lernt schließlich nie aus. Die Basics der englischen Sprache sollte man heutzutage auch beherrschen und zudem Grundkenntnisse beim Programmieren haben. Ganz wichtig ist es aber für einen jungen Menschen, offen und kommunikativ zu sein. Man muss mit Kunden gut umgehen können, denn manchmal weiß ein Kunde gar nicht so genau, was er eigentlich will, dann muss man ihm das irgendwie herauslocken!