HTL-Schüler entwickelten Mess- und Steuerungsgerät für den Fußbodenspezialisten Aigner Bodenpersonal

Ihrem Ruf eine der kreativsten Schulen in ganz Österreich zu sein, wurde die HTL Waidhofen einmal mehr gerecht. Drei Schüler des 5. Jahrgangs der Technikerschmiede, Fachrichtung Elektrotechnik, wurden für ihre Diplomarbeit mit einem Problem konfrontiert, mit dem das Ybbsitzer Unternehmen Aigner Bodenpersonal zusehends zu kämpfen hat. Aigner ist ein ausgewiesener Spezialist für Fußböden und immer öfter mit Schäden infolge von Feuchtigkeit konfrontiert. „Das liegt vor allem an den neuen Heiztechnologien, die immer mehr auch zum Kühlen verwendet werden. Fußbodenheizungen haben den Nachteil, dass ab einer gewissen Kühlung Kondenswasser entsteht und damit der Schaden vorprogrammiert ist“, so Firmenchef Andreas Aigner.

Schüler entwickelten elektronischen Feuchtigkeitswächter

Er beauftragte die HTL, einen elektronischen Feuchtigkeitswächter für Holzböden zu entwickeln. Mit dieser Problemstellung wurden die Schüler Jakob Kammleithner, Julian Heimberger und David Stöckel beauftragt, ihre Diplomarbeit darüber zu erfassen. Sie entwickelten den sogenannten „Humidity Guard“, ein Mess- und Steuergerät, das mit einem Sensor zwischen Estrich und Holzboden ausgestattet ist und über eine Steuerungseinheit verfügt, die in der Sesselleiste zwecks leichtem Zugang untergebracht wird. Für dieses Hightech-Gerät entwickelten die Schüler eine eigene Platine, die sie direkt in China bei einem der großen Leiterplatten-Produzenten fertigen ließen. Der gefertigte Prototype, der allen Anforderungen entspricht, wurde am Montag, 14. Juni, an den Auftraggeber Andreas Aigner, in dessen Firmensitz in Ybbsitz, im Beisein von Projektbetreuer DI Josef Leichtfried übergeben. Aigner dankte den Schülern für ihre hervorragende Arbeit, die dem Unternehmen viele Vorteile bringen und Schaden verhindern wird, da mit dem Gerät gezielt und rechtzeitig gegengesteuert werden kann, sollte Kondenswasser entstehen. Aigner betonte aber auch den enormen Wert einer so konstruktiven Zusammenarbeit zwischen der HTL und der regionalen Wirtschaft. „Was hier durch Kreativität und Know-how an Mehrwert geschaffen wird, ist enorm und wir als Wirtschaftstreibende können nur froh sein so eine Technikerschmiede in unmittelbarer Nähe zu haben“, so der vollends zufriedene Unternehmer.

 

Text & Foto (c) Fritz Stummer, Der Ybbstaler, Ausgabe KW24 / 17. Juni 2021