AUT-Schüler automatisieren das Reinigen von Alpakavlies

Im südlichen Waldviertel werden in einem landwirtschaftlichen Betrieb unter dem Markennamen „Nochilinga Alpakas“ Produkte aus Alpakawolle und tiergestützte Aktivitäten angeboten. Alpakas sind sehr einfühlsame Tiere, die über das feinste zu verarbeitende Vlies im Tierreich verfügen. Alpakawolle hält Wetter und Feuchtigkeit stand, wirkt temperatur- und feuchtigkeitsregulierend, ist antibakteriell und sehr reißfest.

Zur Wollgewinnung werden die Tiere einmal im Jahr geschoren, wobei pro Tier bis zu 5 kg hochwertiges Vlies anfallen. Bevor das Vlies weiterverarbeitet werden kann, muss es gereinigt werden. Durch die hohe Dichte der Fasern ist das Entfernen von Verunreinigungen sehr mühsam. Um diese Arbeit zu erleichtern, haben die vier Automatisierungstechniker Gregor Schartmüller, Nico Tazreiter, Clemens Hager und Thomas Kößl den „Wooltumbler“ konstruiert. Das Grundkonzept stammt vom Verein österreichischer Alpakahalter, welcher bereits derartige Maschinen im Einsatz hat. Mit diesem Gerät wird das Vlies maschinell gereinigt, und die mühsame Handarbeit wird wesentlich erleichtert. Mit den Erfahrungen des Tierhalters und des Vereines österreichischer Alpakahalter ist es den Schülern gelungen, die bereits am Markt befindlichen Maschinen zu überarbeiten und anzupassen.

Der Wooltumbler besteht im Wesentlichen aus einer sich drehenden Trommel, welche das Vlies aufnimmt, und einem Gebläse. Das Vlies wird durch die Drehbewegung der Trommel aufgelockert und durch den Luftstrom gereinigt. Im Rahmen einer Diplomarbeit in der Abteilung Maschinenbau-Automatisierungstechnik werden sämtliche Prozessschritte der Produkterstellung durch das Team eigenverantwortlich abgewickelt. Dies geht von der Idee über die mechanische Konstruktion und Elektroplanung bis hin zur kompletten Fertigung. „Vieles, was wir in den letzten Jahren gelernt haben, können wir jetzt in der Praxis anwenden. Es ist schön zu sehen, wie wir in der Lage sind, ein derart komplexes Projekt abwickeln zu können“, so der Projektleiter des Teams, Gregor Schartmüller.