Leichtflugzeuge werden zurzeit noch per Hand mittels Schleppstange oder mittels angetriebener Schleppstange gezogen. Auch wenn sie leicht sind, kann man diese Flugzeuge nur mit viel körperlicher Kraft und ruckartig bewegen. Ein feines Manövrieren ist dabei nur schwer möglich.

Genau diesem Umstand widmeten zwei Wirtschaftsingenieure im Zuge einer Diplomarbeit ihre Aufmerksamkeit. Simon Höhlmüller, selbst begeisterter Sportpilot, und sein Partner Tobias Hochstrasser haben sich zum Ziel gesetzt, das Bewegen der Flugzeuge am Boden sicherer, schneller und mit wesentlich geringerem Kraftaufwand zu gestalten.

Die beiden Jungtechniker analysierten im ersten Schritt alle am Markt befindlichen Flugzeugschlepper hinsichtlich ihrer Stärken und Schwächen und leiteten daraus das Konzept für ihre neuartige Antriebseinheit ab.

Im maschinenbaulichen Teil der Diplomarbeit berechneten die Jungingenieure zuerst die an der Antriebseinheit auftretenden Kräfte und Spannungen. Basierend auf den Ergebnissen dieser mechanischen Berechnungen konnten die Abmessungen der einzelnen Bauteile festgelegt und die zu verarbeitenden Werkstoffe bestimmt werden.

Eine detaillierte 3D-CAD-Konstruktion der Antriebseinheit, welche auch die Ansteuerung der eingesetzten Servomotoren berücksichtigt, markiert den Start für den Bau eines Prototyps, der auch an Leichtflugzeugen getestet werden soll.

Neben der Konstruktion und Fertigung liegt für kostenbewusste Techniker das Hauptaugenmerk auf der Finanzierung eines Projekts. Eine Produktkalkulation, eine Kosten-/Nutzenrechnung und die Wirtschaftlichkeitsprüfung des Projektes sind somit Teil jeder Diplomarbeit der Wirtschaftsingenieure.

Das Projekt „Ferngesteuerter Flugzeugschlepper“ steht kurz vor dem Abschluss und die beiden Nachwuchsingenieure ziehen begeistert Bilanz: „Konstruktion, Berechnung, wirtschaftliche Überlegungen … eigentlich konnten wir unser gesamtes in der HTL erworbenes Wissen in unser Projekt einfließen lassen. Es ist eine großartige Erfahrung!“