Wie war Ihr beruflicher Werdegang nach der HTL-Matura?

Ich habe 1993 in der Abteilung für Automatisierungstechnik maturiert, dann das Bundesheer absolviert und kurz bei der Firma Lisec gearbeitet. Anschließend war ich knapp 15 Jahre beim Unternehmen Forster tätig, zunächst als Konstrukteur, dann in der Projektabwicklung und Leiter der Abteilung Technik/Konstruktion. 2009 stieg ich als Geschäftsführer bei der Firma Filterbau GmbH ein und übernahm 2010 50% der Gesellschaftsanteile. Seit der Übersiedelung des Unternehmens an den neuen Standort im Wirtschaftspark Ybbstal trägt es den Namen duomet GmbH und beschäftigt aktuell 71 Mitarbeiter. In meinen Zuständigkeitsbereich fallen Vertrieb, Produktion, Technik und Arbeitsvorbereitung.

 

Würden Sie die HTL Waidhofen/Ybbs wieder besuchen und warum?

Auf jeden Fall! Technische Grundkenntnisse nützen immer! Auch wenn man später eher im kaufmännischen Bereich arbeitet, ist es doch von Vorteil, wenn man weiß und versteht, was das Unternehmen herstellt und vor allem wie! Ich würde sogar sagen, dass erst ein gewisses technisches Basiswissen es erlaubt, richtig kaufmännisch zu agieren. Denn man verkauft seine Produkte doch eigentlich über die Technik. Häufig finden vor Anfrageeingang Entwicklungs- bzw. Abstimmungsgespräche und Machbarkeitsanalysen mit den Kunden-Technikern statt, sodass die Bauteile bereits für unseren Fertigungsbereich konzipiert sind. Ich kenne die Produktion bei uns in und auswendig und tue mir deshalb auch leicht zu kalkulieren.

 

Was erwarten Sie von einem HTL-Absolventen?

In einem Unternehmen ist eine gut funktionierende Kommunikation zwischen dem Verwaltungs- und Produktionsbereich enorm wichtig. Deshalb müssen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vor allem offen und ehrlich sein. Allerdings gilt das nicht nur für den internen Bereich, auch den Kunden und Lieferanten muss immer offen kommuniziert werden, was Sache ist, sonst gibt es Skepsis und Misstrauen. Eine ganz wichtige Eigenschaft ist hier der respektvolle Umgang.

Gutes Auftreten, eine gewisse Hartnäckigkeit, Ehrgeiz, Wissbegierigkeit, Bereitschaft zur Weiterbildung und unternehmerisches Denken sind für den beruflichen Erfolg auch von entscheidender Bedeutung. Man sollte keine Scheu vor dem Fertigungspraktikum haben, denn bei duomet beginnt die Einführung nach dem Konzept „Learning-by-doing“ zunächst einmal für 4-8 Wochen in der Produktion. Und als Unternehmer verlasse ich mich schlussendlich gerne auf mein Gespür: Wenn ich merke, der oder die will unbedingt bei uns arbeiten, dann hat das schon sehr oft gepasst!