DI (FH) Leopold Kronsteiner, Leiter Elektronik- und Softwareentwicklung, Knorr-Bremse Division IFE

Wie haben Sie Ihre HTL-Zeit rückblickend in Erinnerung?

Ich habe mich schon immer für Elektronik- und Softwareentwicklung interessiert. Da war es für mich eine logische Konsequenz, in der HTL die Abteilung Elektrotechnik zu wählen. Dort erhielt ich eine wirklich fundierte, praxisnahe Ausbildung, die mir in meiner gesamten Karriere nützlich war. Und natürlich war das damals eine gute Zeit, denn wir hatten eine gute Klassengemeinschaft. Auch den Kontakt mit den Professoren habe ich auch sehr positiv in Erinnerung.

Wie war Ihr beruflicher Werdegang nach der Matura?

Nach der Matura 1995 begann ich als Konstrukteur Elektrotechnik bei der IFE und wechselte dann in die Softwareabteilung. 1999 entschied ich mich, an der Fachhochschule Hagenberg Software Engineering zu studieren. Nach Abschluss des Studiums 2003 arbeitete ich in Wien bei Gosch Consulting, wo ich unter anderem bei der Entwicklung des österreichischen LKW-Mautsystems mitarbeiten durfte. Seit 2005 bin ich wieder bei der IFE in verschiedenen Positionen tätig: zunächst als Software Entwickler, danach als Leiter der Software-Entwicklung und seit fast drei Jahren als Leiter der Elektronik- und Softwareentwicklung. Zu meinen Hauptaufgaben zählen mittlerweile Mitarbeiterführung und organisatorische Aufgaben. Ich bin in meinem Bereich dafür verantwortlich, dass wir die Unternehmensziele umsetzen und das Budget im Auge behalten. Ich sorge dafür, dass ich meine Leute optimal einsetze und dass diese sich weiterentwickeln. Und bei größeren Projekten vertrete ich meine Abteilung auch gegenüber Kunden.

Sollte man Jugendlichen von heute empfehlen, die HTL zu besuchen?

Wenn die Jugendlichen entsprechende Interessen haben, dann würde ich in jedem Fall zur Matura an einer HTL raten. Technische Berufe sind hoch im Kurs, und HTL-Absolventen sind sehr gefragt. Auch wenn man nach der Matura lieber an einer technischen Universität oder Fachhochschule studieren möchte, hat man mit einer HTL-Matura die besten Voraussetzungen. Die Ausbildung ist gut, weil breit gefächert und fundiert, und das Einstiegsgehalt ist nicht schlecht! Bei Knorr-Bremse und IFE nehmen wir sehr gerne HTL-Absolventen auf, da diese durch den praxisnahen Unterricht sehr gut auf das Arbeitsleben vorbereitet werden.

Was erwarten Sie von einem HTL-Techniker bzw. einer HTL-Technikerin?

Das in der Ausbildung erlernte Basiswissen muss natürlich sitzen. Auch Englisch ist in einem internationalen Unternehmen wie Knorr-Bremse sehr wichtig, da viele Kolleginnen und Kollegen im Ausland sitzen. Daneben lege ich persönlich viel Wert auf Teamfähigkeit, da wir Projekte im Team bearbeiten. Auch soziale Kompetenz ist mir wichtig, da es beispielsweise in meiner Abteilung viele Schnittstellen zu anderen Abteilungen gibt und wir häufig abteilungsübergreifend kommunizieren. Ich erwarte mir von einem HTL-Absolventen, dass er mitdenkt und dass ihn Probleme anspornen, nach Lösungen zu suchen. Bei IFE legen wir viel Wert auf Fort- und Weiterbildungen. Wenn jemand bei uns also Ehrgeiz hat und vorankommen möchte, hat er alle Möglichkeiten!