Bereits in der 2. Schulwoche wurden wir von unserem evolutionär bedingten Auswandergen gepackt und fuhren nach Graz. Schon beim Wegfahren merkte man, dass wir bei Fortunas Glücksrad an oberster Stelle standen, denn nach anfänglich schwerem Regen in Waidhofen wurden wir bei der Umrundung des hellblauen, in Grün ummantelten Leopoldsteiner Sees glückselig in der Sonne Strahlen gewogen.

Danach kutschierte uns unser höchst souveräner Buschauffeur zum Mittagsmenü in den Arkadenhof Leoben. Mit gut gefülltem Magen machten wir uns auf und unser Terminplan verlangte, uns zur Firma Pankl Racing Systems zu begeben. Bei dieser Besichtigung wurde uns bewusst, welch hohe Anforderungen im Rennsport gestellt werden, egal, ob in der Formel 1, NASCAR oder MotoGP. Schlussendlich, geistig angestrengt ob des genauen Zuhörens, erreichten wir unser Quartier, das Jufa Hotel Graz City, wo wir den Abend ausklingen ließen.

Für den nächsten Tag organisierte unser Klassenvorstand eine beeindruckende Führung in der Firma MAGNA Heavy Stamping. Begeistert von der vollautomatisierten Karosserie-Fertigung verließen wir diesen Betrieb in Richtung Binder+Co, wo Aufbereitungsanlagen für die Rohstoff- und Recyclingindustrie gebaut werden. Die 1960 errichtete Rundhalle mit einem Kegelschalen-Hängedach (nach dem Prinzip einer Konservendose) ist ein Highlight der Industriearchitektur. Zum Ausklang des Tages machten wir uns auf zur Buschenschank Urbi. Dort genossen wir eine delikate Brettljause mit Fleisch und Brot aus eigener Produktion, während wir über die große Vielfalt der steirischen Weine aufgeklärt wurden. Nach einem gelungenen Tag gaben wir uns dem Bette hin.

Früh machten wir uns auf die Socken, um schnellstmöglich das Land in Richtung Slowenien zu verlassen. Dort besichtigten wir Fa. Henkel Maribor. Durch die Führung in Englisch wurde unser Gehör auf diese Sprache eingestimmt. Nach erfolgreicher Futtersuche durfte jeder von uns die Stadt Maribor durchstreifen. Auf dem Weg nach Graz verirrten wir uns in der Weinstraße und landeten in Kitzeck, dem höchstgelegenen Ort mit Weinanbau in Österreich. Ermüdet fielen wir am Abend erneut in unsere Schlafstätte.

Donnerstags, gut erholt, wanderten wir zum Virtual Vehicle Kompetenzzentrum am Campus TU Graz. Nach einer erstaunlichen Vorlesung zum Thema „Autonomes Fahren“ und dem Besuch verschiedener Stationen (Simulator, autonomes Versuchsfahrzeug) wurden uns diverse Forschungsprojekte vorgestellt und wir konnten Fragen stellen. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, um die Stadt zu besichtigen. Einige von uns wanderten zum Uhrturm hinauf und erhaschten einen Blick auf die Murinsel.

Am Freitag wurden wir in Niklasdorf von der Firma Brigl & Bergmeister freundlich willkommen geheißen. Dort lauschten wir einem Vortag über die Herstellung spezieller nassfester Etiketten- bzw. Verpackungspapiere. Dann konnten wir die Anlagen zur Aufbereitung der Rohstoffe, die Papiermaschine und die Ausrüstung besichtigen, mit der das Papier versandbereit gemacht wird.

Am gleichen Standort konnten wir dann die Energie- und Abfallverwertungsanlage sehen, die Dampf und Strom für die Papierproduktion bereitstellt. Ein Facharbeiter führte eine Gruppe durch diese hocharomatische Anlage, der Geschäftsführer erklärte den anderen die Entwicklung und wirtschaftlichen Hintergründe. Zum Schluss dieser langen Reise schlugen wir unseren Bauch in Trofaiach voll. Nun traten wir, mit einem weiter gestellten Gürtel, die Heimreise endgültig an. Seit Freitag, 13.09.2019 um 17:00 hat uns die Heimat wieder.

Zu guter Letzt, aber dafür umso herzlicher, möchten sich die Autoren dieses Berichtes stellvertretend für die gesamte Mannschaft bei ihren Begleitprofessoren bedanken. Dieses ganz große Dankeschön richten wir an unseren Organisator, ohne den diese wundervolle Woche zweifellos nicht möglich gewesen wäre, Herrn KV Prof. Roland Hillinger. Ebenso richten wir uns an unseren Ex-Klassen-Papa, Herrn Prof. Friedrich Gruber, der sich extra bereit erklärt hat, uns zu begleiten, obwohl er bereits in seinem hoffentlich schönen Abschlussjahr ist.

Autoren: Thomas Wadsack und Lukas Haider, 5AHMBA