Eisenstraße. Ein Rezept für das sorgenfreie Ausparken von Autos aus unübersichtlichen Einfahrten hat der Hollensteiner Metallunternehmer Andreas Schneiber gemeinsam mit zwei Absolventen der HTL Waidhofen an der Ybbs entwickelt. Das „CarKarussell“ dreht das Fahrzeug automatisch und ermöglicht freie Sicht auf Parkfläche und Fließverkehr. Am vergangenen Freitag stellte der findige Unternehmer gemeinsam mit den Schülern Florian Rettensteiner aus Hollenstein an der Ybbs und Andreas Riedler aus Biberbach die Erfindung vor.

„Gerade in Städten können viele Parkflächen in Hauseinfahrten oder Parkgaragen noch besser genützt werden. Unsere drehbare Anlage erleichtert das Reversieren nicht nur, es übernimmt diesen Vorgang vollständig“, erklärt Schneiber. Minutenlanges Reversieren in engen Ausfahrten oder das gefährliche Rückwärts-Herausfahren auf viel befahrene Straßen gehört dank der Erfindung damit der Vergangenheit an.

Erstes prominentes Testobjekt war das Fahrzeug von Hollensteins Bürgermeisterin Manuela Zebenholzer. „Der Drehvorgang kann sogar vom Handy aus gesteuert werden“, führten Florian Rettensteiner und Andreas Riedler aus, während sie das Auto der Ortschefin innerhalb von 35 Sekunden um 180 Grad drehten.

Eisenstraße-Obmann Nationalratsabgeordneter Mag. Andreas Hanger war von der innovativen Geschäftsidee und der gelungenen Kooperation zwischen Schule und Wirtschaft begeistert: „Genau solche Innovationen und mutigen Unternehmer brauchen wir in unserer Region, um unsere Vision zu verwirklichen, europaweites Kompetenzzentrum für moderne Metallverarbeitung zu werden.“

Nach den positiven Tests mit dem Prototypen möchte Andreas Schneiber noch heuer eine erste Anlage in der Region in Betrieb nehmen. Für das „CarKarussell“, das er für den öffentlichen und privaten Bereich in zwei Varianten anbieten möchte, sieht er gute Marktchancen. Auf die Idee kam der Metallunternehmer und Schmied, als er zwei alte, händisch betriebene Parkdrehvorrichtungen im eigenen Ort sah. An der konkreten Umsetzung haben die HTL-Absolventen und Andreas Schneiber intensiv ein Jahr lang gearbeitet. „Ich möchte mich bei Florian Rettensteiner und Andreas Riedler sowie dem HTL-Lehrerteam herzlich bedanken. Die Zusammenarbeit im Zuge des Maturaprojekts hat einwandfrei funktioniert“, so Schneiber, der auch bereits ein „Melk-Karussell“ für Schafe und Ziege und sogar ein „Bier-Karussell“ entwickelt hat.

Das „CarKarussell“ ist mit Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet und wird im Asphalt so installiert, das es – selbst in schrägen Ein- und Ausfahrten – unbemerkt seine Arbeit verrichtet.