Dass der Blitzschutz fehlt, merkt man immer erst, wenn es zu spät ist. Damit das den zukünftigen Elektrotechnikern nicht passiert, gab es am 24. Mai 2016 für die Schüler der 4AHET, 4BHET und 3AFET einen Expertenvortrag zu diesem Thema. Ing. Andreas Kaltenbrunner, der Geschäftsführer der Fa. DEHN AUSTRIA GmbH (selbst ein Absolvent der HTL-Waidhofen), berichtete in einem 2-teiligen Vortrag aus erster Hand viel Wissenswertes zum Thema Blitz- und Anlagenschutz. Aus fast 20 Jahren Blitzschutzarbeit hatte er viele Erfahrungen mitgebracht.
Im ersten Teil des Vortrages erläuterte er, wie die Blitzschutznormen aufgebaut sind. Darin geht es nicht nur um den für alle sichtbaren äußeren Blitzschutz, sondern auch um den inneren Blitzschutz, ohne den keine Blitzschutzanlage auskommt. In diesem Rahmen erklärte er das Wichtigste zur Auslegung von Blitzschutzanlagen und ging auch auf manche schwierige Sonderfälle ein.
Zur Veranschaulichung der bei einem Blitzeinschlag frei werdenden Energie gab es einige Fotos aus dem Labor der Fa. Dehn, wo Blitzeinschläge simuliert werden. Bei 30kA tut sich schon einiges, auch wenn der Blitz nur sehr kurz dauert.
Im zweiten Teil wurde dann auf den Einsatz der Schutzgeräte, insbesondere bei PV-Anlagen, unter unterschiedlichsten Bedingungen eingegangen. Da moderne elektrotechnische Anlagen wesentlich komplexer und sensibler auf Blitzschläge und daraus resultierende Überspannungen reagieren, wird dem Einsatz von entsprechenden Schutzeinrichtungen große Bedeutung geschenkt, denn Blitzschutz hat immer auch etwas mit elektromagnetischer Verträglichkeit (EMV) zu tun.
Alle Beteiligten waren vom überaus informativen und spannenden Vortrag begeistert. Vermutlich wird jeder der Teilnehmer im Laufe seines technischen Arbeitens über die eine oder andere Aufgabenstellung im Hinblick auf Blitzschutz stolpern und sich an diesen Vortrag erinnern.
Natürlich wird dieses Wissen auch im Laborunterricht am HTL-PV-Park in der Praxis vertieft.