Bereit, ihren technischen Horizont zu erweitern, zogen 21 wissbegierige Wirtschaftsingenieure (5AHWIM) auf eine Tour quer durch Niederösterreich:
Die erste Station der Reise markierte das Kernkraftwerk Zwentendorf.
Das „sicherste Kernkraftwerk der Welt“ ist ein Stück österreichische Zeitgeschichte, ein Eldorado für junge Technikerinnen und Techniker und ein Lehrstück der österreichischen Politik. Als weltweit einziges Kernkraftwerk wurde Zwentendorf fertig gebaut, aber aufgrund einer Volksabstimmung niemals in Betrieb genommen.
Hier sind Bereiche zugänglich, die sonst für Menschen aufgrund von hoher Radioaktivität nur unter erheblichen Sicherheitsvorkehrungen begehbar wären.
Der Blick in den offenen Reaktorraum, der Rundgang durch den kugelförmigen Sicherheitsbehälter in den Antriebsraum mit den Steuerstäben, die riesigen Ausmaße der Turbinen sind beeindruckend, der Kontrollraum gleicht der Brücke im Raumschiff Enterprise. Im Laufe der Jahre wurde die Kraftwerksanlage zum Schulungsreaktor umgerüstet.
Im Spanplattenwerk EGGER in Unterradlberg, der zweiten Station der Tour, lässt sich die Herstellung der Platten hautnah verfolgen: Vom Baumstamm bzw. vom ausrangierten Möbelstück weg über die Späneerzeugung, die Trocknungsanlagen bis hin zur fertig gepressten und beschichteten Spanplatte führt der Fertigungsprozess. Auch wenn das Produkt einfach erscheint, die im Hintergrund arbeitende Technik ist höchst interessant.
Einen würdigen Abschluss der Tour setzte die Führung durch die Brauerei Wieselburg, wo sich traditionelle Braukunst mit modernster Technik paart. Die Wurzeln der Braukultur in Wieselburg reichen etwa ins Jahr 1650 zurück, richtig begonnen hat es aber erst um 1770 und seit damals wird Braukunst auf höchstem Niveau geboten. Durch permanente Innovation und ständige Erweiterung stellt die Brauerei Wieselburg derzeit den letzten Stand der Brautechnik dar – zum Beispiel mit einer der modernsten und umweltschonendsten Flaschenabfüllanlagen und einer vollbiologischen Kläranlage. Nach dem Rundgang konnten sich die Exkursionsteilnehmer bei einem herzhaften Gulasch von den Strapazen des informativen Tages erholen.