Die beiden Wirtschaftsingenieurinnen Corinne Dieminger und Nina Reichartseder beschreiten in ihrer Diplomarbeit neue Wege zur psychotherapeutischen Behandlung von Ängsten.
Die beiden angehenden Technikerinnen entwickeln im Labor für virtuelle Realität der Wirtschaftsingenieure zwei künstliche Umgebungen, um Therapeuten bei der Behandlung von Arachnophobie, der Angst vor Spinnen und von Akrophobie, der Höhenangst, zu unterstützen. Dabei wird die Konfrontationstherapie in digitaler Form als psychotherapeutische Behandlung eingesetzt. Aufgrund der erleichterten Zugänglichkeit und dem kontrollierten Ablauf der Behandlung in einem künstlichen Raum soll die Bereitschaft der Patienten zur Therapie erhöht werden.
Zu Beginn des Projektes durchgeführte Recherchen haben ergeben, dass bereits Therapien auf Basis von Virtual Reality getestet werden und sich diese im Vergleich zur herkömmlichen Konfrontationstherapie als ebenso erfolgreich erweisen.
Realisiert werden die künstlichen Umgebungen durch die 3D-CAD-Software Autodesk Inventor 2019, dem 3D-Computergrafik- und Animationsprogramm 3Ds Max und Unreal Engine.
Die Spinne sowie deren Bewegungszyklus werden in 3Ds Max erschaffen und anschließend in einer in Unreal Engine gestalteten Umgebung platziert. Daraufhin aufbauend erstellen die beiden Technikerinnen verschiedene Abstufungen, wo ähnlich zur konventionellen Konfrontationstherapie sowohl die Anzahl als auch die Größe der Spinnen variieren.
Das Hochhaus zur Behandlung der Höhenangst wird zusammen mit einem Glasaufzug und einer Aussichtsplattform in Autodesk Inventor 2019 modelliert und anschließend in einer 360°-Umgebung in Unreal Engine positioniert.
Nicht nur die beiden Diplomandinnen, ihr Betreuungslehrer DI. Markus Anthofer und zahlreiche Testpersonen sind von den realitätsnahen Darstellungen begeistert… für Freiwillige bietet sich am Tag der offenen Tür bei den Wirtschaftsingenieuren diese besondere Form der „Behandlung“ an.