Der Alltag funktioniert heute so selbstverständlich, dass sich kaum jemand vorstellen kann, wie es wohl wäre, wenn der Strom ausfiele: Das Chaos wäre binnen kurzer Zeit perfekt ohne Pumpen, Wasserver- und entsorgung, Verkehrsregelung… Die Einrichtung, die dafür sorgt, dass das nicht passiert, war das erste Ziel der Exkursion des 4. und 5. Jahrgangs der Elektrotechnikabteilung der HTL: Die Austrian Power Grid, eine 100%-ige Tochter der Verbund AG, sorgt im Südosten von Wien in einem eindrucksvollen und modernen Gebäude für ein stabiles Stromnetz. Dies ist gerade durch die Zunahme des „sauberen“ Stroms aus Sonne und Wind eine besondere Herausforderung. Beeindruckend ist die Steuerzentrale, in der man besonders qualifizierten Mitarbeitern über die Schulter schauen konnte, wie sie in ihren 12-Stunden-Schichten rund um die Uhr auf die Herausforderungen reagieren. Am Gelände faszinierten die angehenden Elektrotechniker/innen besonders die riesigen Trafos und die Lichtbögen bei den Schaltvorgängen mit den Scherenträgern.
Das zweite Ziel war die das Kompetenzzentrum für Straßen- und Stadtbahnen des weltweit tätigen Konzerns Bombardier am Standort Wien Donaustadt. 1990 entwickelte Bombardier als erster Schienenfahrzeughersteller ein Niederflur-Fahrzeug, die erste Umsetzung erfolgte mit der U6 in Wien. Am Wiener Standort werden Straßenbahnen für die ganze Welt produziert, aber auch z.B. für die Städte Wien, Linz und Innsbruck. In einer sehr interessanten Führung konnten die angehenden Techniker/innen die Entstehung eines Straßenbahnzuges von der Erstellung eines Prototyps bis zur Fertigung einer Serie nachvollziehen und je eine Bahn aus zwei Projekten kurz vor der Auslieferung begehen. Überrascht hat, wie individuell in diesem Bereich mit sehr unterschiedlichen Normen gefertigt wird.
Die Heimreise in U-Bahn und Zug absolvierten alle mit einem bereicherten Verständnis für Bahn und Strom!