Interview mit Christoph Moshammer, Absolvent der Abteilung Wirtschaftsingenieure

Wie haben Sie Ihre HTL-Zeit rückblickend in Erinnerung? Warum haben Sie sich überhaupt damals für die HTL entschieden?

Mein Interesse an der Technik zeigte sich schon im Kindesalter durch Lego-Technik und Sachbücher. Da meine Eltern selbstständig tätig sind, war das Thema „Wirtschaften“ für mich ebenfalls immer präsent, deshalb wählte ich die Abteilung Wirtschaftsingenieure.

Die HTL-Zeit war für mich in manchen Bereichen herausfordernd – speziell in Mathematik und Mechanik. Doch mit Beharrlichkeit und Durchhaltvermögen wurde die Matura ein Erfolg! Einige Schulkameraden aus der HTL sind auch heute noch sehr gute Freunde von mir.

Wie war Ihr beruflicher Werdegang nach der Matura? In welchem Bereich sind Sie jetzt tätig und worin liegen Ihre Hauptaufgaben?

Nach dem Präsenzdienst startete ich 2007 mein Arbeitsleben in der Firma „Böhler-Uddeholm Precision Strip“ – jetzt voestalpine Precision Strip – in der Abteilung für „Instandhaltung und Investitionen“ als Konstrukteur für Maschinen und Anlagen. Das kompetente Team nahm mich damals sehr gut auf, und die betriebliche Ausbildung, welche ich durch die Kollegen und diverse Weiterbildungen erfahren durfte, ist für mich auch heute noch wertvoll. Es war herausfordernd, lehrreich und hat sehr viel Spaß gemacht, als junger Techniker Projekte zu planen und umsetzen zu dürfen.

12 Jahre später bin ich nach wie vor in dieser Abteilung. Die Erfahrung ist mit den Jahren gewachsen und wächst noch immer. Als Projektleiter bin ich für eine Konstruktionsgruppe verantwortlich. Es gibt intensive Gespräche mit allen Beteiligten, von der Führungsebene bis zu den Mitarbeitern an den Anlagen. Zu meinen Aufgaben zählen auch die Aufbereitung bzw. die Angebotseinholung von Leistungen diverser Partnerfirmen oder von eingesetzten Bauteilen. Auch Controlling-Tätigkeiten fallen in meinen Tätigkeitsbereich. Es bringt sehr viel Freude und macht mich stolz, die fertiggestellten Investitionen/Anlagen im Produktionsbetrieb zu sehen und die weitere Entwicklung zu verfolgen.

Meine Aufgabe liegt nun darin, sämtliche Projekte zu managen (Qualität, Kosten, Termine, Arbeitssicherheit) und die Ressourcen des Unternehmens bestmöglich einzusetzen. Ein weiterer Punkt ist auch die Ausbildung von Kollegen – ich kann also das Gelernte weitergeben.

Sollte man Jugendlichen von heute empfehlen, die HTL zu besuchen?

Meiner Meinung nach bietet die HTL einen guten Grundstock für die weitere Ausbildung. Man hat nach dem Abschluss die Wahlmöglichkeit, in das Berufsleben einzusteigen oder ein Studium zu beginnen.

Unser Betrieb bietet vor allem aufgrund der technischen Produkte viele Möglichkeiten für HTL-Absolventen, und zwar in der Prozesstechnik, im Verkauf, in der Logistik und natürlich in der Instandhaltung.

Was erwarten Sie von einem HTL-Techniker bzw. einer HTL-Technikerin?

Wichtig ist, das Gelernte anzuwenden und umzusetzen, die Möglichkeiten, sich weiterzubilden wahrzunehmen und von den erfahrenen Kollegen zu lernen. Neue Herausforderungen anzunehmen, bringt einen beruflich weiter, daraus ergeben sich auch meine Erwartungen an junge Technikerinnen und Techniker: Genauigkeit, Zielstrebigkeit, Lernbereitschaft, Leidenschaft, Teamfähigkeit, Respekt, Spaß an der Arbeit dürfen auf keinen Fall fehlen! Dann meistert man alle Herausforderungen.