Ingrid Portenschlager (Jahrgang 1949) besuchte am 30. April die HTL und hielt gemeinsam mit Esther Dürnberger vom Verein „Lila Winkel“, einer Vereinigung zur Rehabilitierung und Unterstützung von Opfern der NS-Zeit, einen Vortrag vor den Erstklässlern.
Der lila Winkel war in den Konzentrationslagern der Nazis das äußere Kennzeichen für Angehörige der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas. Frau Portenschlagers Vater, Ernst Reiter, verbrachte als Häftling Nummer 1935 mehr als vier Jahre im KZ Flossenbürg in der Oberpfalz nahe der tschechischen Grenze und trug den lila Winkel. Seine Erlebnisse schilderte die Grazerin und sparte auch nicht mit schrecklichen Details. Ihre Hauptaufgabe als Zeitzeugin der 2. Generation sehe sie in der Verpflichtung, über die Vergangenheit zu reden. Ihr Vater, der das KZ überlebt hat, habe erst im Alter über seine Geschichte sprechen können, gemeinsam hätten sie mehrmals das KZ Flossenbürg besucht. Die Aufarbeitung des Erlebten habe ihn nie wieder losgelassen. Es sei ihr deshalb ein großes Anliegen, die Jugendlichen von heute zu Toleranz und Humanität zu erziehen und gegen das Vergessen anzukämpfen.