Innovatives Gerät zerkleinert Aludosen und PET-Flaschen

Mit einem innovativen Produkt geht die Mopet GmbH aus St. Peter/Au nun an den Start. Mit ihrer kaugummiautomatengroßen Maschine, genannt „Mopet“, möchte das Start-up die Entsorgung von Plastikflaschen und Aludosen revolutionieren.

Mit ein und demselben Schneidwerk kann das Gerät sowohl Alu- als auch PET-Gebinde in Sekundenschnelle zerkleinern. Lediglich der Behälter, der das Granulat auffängt, muss ausgetauscht werden. Dadurch kann das Volumen des ursprünglichen Gebindes um ein Vielfaches verkleinert werden. Das Verhältnis beträgt bei den PET-Flaschen fünf zu eins, bei den Aludosen gar acht zu eins.

Entstanden ist das junge Mostviertler Unternehmen aus einem Diplomarbeitsprojekt, mit dem der Weyrer Martin Salcher und der Waidhofner Michael Ritzinger im Jahr 2013 an der HTL Waidhofen abgeschlossen haben. Mit ihrer Erfindung konnten die beiden jungen Männer danach bei mehreren Wettbewerben reüssieren. Davon angespornt, gründete Salcher im Vorjahr gemeinsam mit einigen niederösterreichischen Gesellschaftern aus dem KMU-Bereich die Mopet GmbH und machte den Müllzerkleinerer serienreif.

Präsentation bei „Ab Hof“-Messe Wieselburg

Anfang März wird das Gerät nun bei der „Ab Hof“-Messe in Wieselburg der Öffentlichkeit präsentiert. Ein erster Vorgeschmack wurde am vergangenen Donnerstag im Eventzentrum der Firma Oberklammer in Waidhofen bei einem Pressegespräch gegeben. Die Wahl des Standorts hatte einen besonderen Grund: Der Waidhofner Elektrobetrieb verfeinerte die Elektrik der Maschine und ist einer von drei Betrieben, in denen der Zerkleinerer bereits testweise im Einsatz ist.

„Indem die Zerkleinerung dort stattfindet, wo der Müll anfällt, werden die Abholintervalle bei der Müllentsorgung wesentlich verlängert und damit die Transportkosten reduziert“, sagt Leopold Salcher. Der Geschäftsmann, der beruflich immer wieder in Griechenland tätig war, und dabei mit der dortigen Plastikmüllproblematik konfrontiert wurde, brachte seinen Sohn Martin auf die Idee zur Entwicklung des Produkts.

Knapp 6.000 Euro kostet nun das serienreife Gerät, das zur Gänze von vier regionalen Unternehmen gefertigt wird. Seinen Einsatz soll es vor allem im Gastronomie-, Hotellerie- und Tankstellenbereich finden. Drei Monate im Einsatz stand es bereits bei der Tankstelle des Gastronomen Johannes Eckhard in St. Ulrich bei Steyr. Rund 40.000 Dosen Red Bull verkauft Eckhard dort in einem Jahr. Von der Zerkleinerungsmaschine ist er begeistert: „Für uns ist das eine Riesenersparnis und für die Umwelt eine große Entlastung.“

In der Industrie ist das Mopet bereits beim Traktorenhersteller CNH Industrial in St. Valentin und bei MAN in Steyr im Einsatz, um leere Getränkedosen und Plastikflaschen zu komprimieren. Für den Waidhofner Firmenchef Karl Oberklammer hat sich noch ein weiteres Anwendungsgebiet aufgetan. Er zerkleinert auch Schläuche und Kabelmäntel bis zu einem Durchmesser von zehn Zentimetern mit dem Gerät. „Gerade im Zuge des Glasfaserausbaus im Ybbstal wird hier bei uns einiges anfallen“, sagt er.

Granulat soll wiederverwertet werden

In weiterer Folge solle das bei der Zerkleinerung entstandene Granulat wieder verwendet werden, gibt Leopold Salcher die weitere Zielrichtung vor. Mit der Aufgabe, Möglichkeiten einer Aufbereitung auszuloten, wurde Gottfried Waizinger vom gleichnamigen Entsorgungsunternehmen aus Dietach betraut. „Wir sind gerade dabei, Analysen über das Granulat erstellen zu lassen, damit man sich überlegen kann, wie man dieses sinnvoll wiederverwenden kann“, sagt Waizinger. „Es geht nun darum, eine Gesamtlösung zu finden, damit das Granulat nicht verbrannt werden muss, sondern wieder ein Produkt daraus entsteht.“

Bericht: Mag. Andreas Kössl, NÖN